Jüdisches Museum Wien, 27. November 1994 - 16. Februar 1995

Weihnukka


„Zu Weihnachten haben es die Juden schwer, denn Weihnachten ist ein Fest, wie sie es gerne mögen: mit Religion, Einladungen, gutem Essen, Geschenken für die Kinder.... Glücklicherweise haben die Juden ungefähr zur gleichen Zeit auch ein Fest, das Chanukka heißt, das Fest des Lichtes“ (Lionel Blue) „Chanukka“ bedeutet „Weihe/Einweihung“ und bezieht sich auf die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels nach dem erfolgreichen Aufstand der Makkabäer gegen die Seleukiden. Den geschichtlichen Hintergrund zum Chanukka-Fest bieten die beiden außerkanonischen, das heißt nicht in der hebräischen Bibel enthaltenen Makkabäer-Bücher. Sie beginnen mit dem Bericht über die Siegeszüge Alexander des Großen, unter dessen Herrschaft Judäa vom Jahre 332 v.d.Z. an war. Nach seinem Tod fiel Judäa erst den in Ägypten regierenden Ptolemäern zu. Mit dem Jahr 198 wurde es Teil des syrisch-seleukidischen Staates, wobei es seine innere Autonomie wahren konnte. Unter Antiochus IV. Epiphanes sah sich Judäa allerdings einem massiven Hellenisierungsdruck ausgesetzt. Ein großer Teil der Oberschicht arrangierte sich mit den neuen Herren und übernahm deren Lebensart. Die wachsenden Gegensätze führten zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, was Antiochus IV. militärisch eingreifen ließ. Damals wurde der Tempel entweiht und geplündert. Das Land verlor seine Selbstständigkeit, fremde Truppen blieben nun in Israel stationiert. Ein Partisanenkrieg unter der Führung des Juda Makkabi aber befreite Judäa von der seleukidischen Herrschaft, das ab 165 v.d.Z. von einer makkabäischen (hasmonäischen) Dynastie regiert wurde. In Zusammenhang mit der feierlichen Wiedereinweihung des Tempels nach diesem Sieg wird in den Makkabärbüchern erzählt, dass die Gesetzestreuen nur einen einzigen Krug mit nicht verunreinigtem Öl im Heiligtum vorfanden, welcher wunderbarerweise jedoch ausreichte, um den Tempelleuchter acht Tage lang brennen zu lassen. Daher wird Chanukka, das am 25. Kislew (November/Dezember) beginnt, acht Tage lang gefeiert. In der Synagoge, wie auch im privaten Haushalt wird am ersten Chanukka-Tag ein Licht, am zweiten werden zwei usw. entzündet, bis am letzten Tag alle acht Lichter brennen. Das Jüdische Museum präsentiert hiermit nicht nur historische Erklärungen zu Chanukka, sondern möchte mit seiner „Weihnukka“-Ausstellung auf die vielfachen formalen und ästhetischen Annäherungen der Feste Chanukka und Weihnachten hinweisen. Emanzipation und Assimilation, das pluralistische Nebeneinader der verschiednen Religionen seit dem Zeitalter des Liberalismus ermöglichten diese Annäherung. Ausgewählte zeitgenössische Objekte zum Anschauen und Anfassen sollen veranschaulichen, wie lebensfroh Chanukka auch heute gefeiert wird.

Kuratorin: Felicitas Heimann-Jelinek (JMW), Cilly Kugelmann (Jüdisches Museum Frankfurt)
Ausstellungsarchitektur: Pierre Weiss
Grafik: Maria-Anna Friedl

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