Das Jüdische Wien
Felicitas Heimann-Jelinek zum Konzept


Jede Ausstellung ist Ausdruck der Zeit, in der sie erdacht und gemacht wird. Jede Historische Ausstellung ist Ausdruck zeitgenössischer Ansicht von und Einsicht in Geschichte. Die Darstellung einer Summe verschiedener historischer Ereignisse, Entwicklungen oder Zusammenhänge ist Interpretation der Vergangenheit aus der Gegenwart heraus. Jede Erinnerung an Vergangenheit ist damit Dialog mit der Gegenwart. Dieser Dialog betrifft nicht allein die inhaltliche, sondern auch die formale Präsentation. Sowohl die inhaltliche als auch die formale Aktualisierung kann allerdings nie darüber hinwegtäuschen, dass jede Geschichtsdarstellung unvollständig ist. Typisches Medium einer historischen Ausstellung ist das von der Geschichte „übrig gelassene“ Objekt. Doch so unveränderbar es als Ding an sich dem ersten Blick nach scheint, so veränderbar stellt es sich mit der zeitbedingten Änderung unserer Sicht auf es dar. Es kann keine Authentizität garantieren, da sein „Sitz im Leben“ zum sich uns entfremdeten „Sitz in der Vergangenheit“ geworden ist. Daher wurde die Dauerausstellung objektlos gestaltet, als Medium das Hologramm gewählt. Hologramme bilden zwar die ausgewählten Ausstellungsobjekte vollkommen ab und zeigen sie dem Betrachter dreidimensional, doch bleiben sie immer ungreifbar. Es soll dem Besucher verdeutlichen, dass die wesentlichen Inhalte von Geschichte nicht in ihrer greifbaren, sondern nur in ihrer be-greifbaren Dimension liegen. Insbesondere die gewählten Transmissionshologramme entziehen ihre Darstellungen dem Betrachter immer wieder und thematisieren damit sowohl das Verschwinden als auch die Unmöglichkeit einer „wahren“ historischen Rekonstruktion. Sie fordern aber auch einen aktiven Beitrag des Besuchers ein. Er muss sehen wollen, um sehen zu können. Die Hologramme stellen eine moderne Form der Mnemotechnik dar, sind nichts anderes als Gedächtnisstützen, installiert an einem Gedächtnisort. Die Ausstellung spricht alle wesentlichen Aspekte österreichisch-jüdischer Geschichte an, bietet jedoch kein geschlossenes Narrativ. Es wurden 21 „Themenbündel“ zusammengestellt, die diese Aspekte möglichste breit, aber auch pointiert abdecken. Doch was österreichisch-jüdisches Geschichte in ihrem ganzen Ausmaß tatsächlich war, maßt sich die Ausstellung nicht an, zeigen zu können. Die eklektischen Detailansichten können lediglich darauf verweisen, mit welcher Radikalität diese Geschichte fragmentiert wurde.

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